📉 Die Insolvenzentwicklung in Deutschland 2025
Die Insolvenzentwicklung in Deutschland 2025 steht im Fokus dieses Beitrags, da die Insolvenzzahlen in den vergangenen Jahren eine besorgniserregende Dynamik entwickelt haben. Während 2023 bereits einen Anstieg verzeichnete, erreichten die Werte 2024 neue Höchststände.
Dieser Beitrag analysiert die Entwicklung der Insolvenzverfahren, die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sowie die voraussichtlichen Forderungen. Darüber hinaus wird ein Ausblick auf das Jahr 2025 gegeben, basierend auf aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes und wirtschaftlichen Trendprognosen.
📊 1. Vergleich 2023 vs. 2024: Deutliche Zunahme bei Insolvenzen und Forderungen
Die Daten zeigen eine klare Steigerung der Insolvenzaktivität zwischen 2023 und 2024. Eine Übersicht der zentralen Kennzahlen:
Jahr | Durchschnittliche monatliche Insolvenzen | Gesamtinsolvenzen | Voraussichtliche Forderungen (in Mrd. EUR) |
---|---|---|---|
2023 | 9.200 | 110.400 | 32,4 |
2024 | 10.300 | 123.600* | 64,9 |
📌 Anmerkung: Die Daten für Dezember 2024 sind unvollständig (Stand: 16.02.2025).
📌 Hauptbeobachtungen
- 📈 Anstieg der Insolvenzen um 12 %: Im Jahr 2024 wurden monatlich durchschnittlich 1.100 mehr Verfahren registriert als 2023.
- 💰 Verdopplung der Forderungen: Die Summe der voraussichtlichen Ausfälle stieg von 32,4 Mrd. EUR (2023) auf 64,9 Mrd. EUR (2024).
- ⚠️ Extremwerte im April 2024: Mit 10.545 Insolvenzen und Forderungen von 12,3 Mrd. EUR markierte dieser Monat einen historischen Höhepunkt.
⚠️ Ursachen für die Entwicklung
Mehrere Faktoren erklären die Verschärfung der Lage:
- 📊 Anhaltend hohe Zinsen: Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt die Leitzinsen 2024 auf einem hohen Niveau, was die Refinanzierungskosten für Unternehmen erhöhte (Quelle: Deutsche Bundesbank).
- ⚡ Nachwirkungen der Energiekrise: Trotz gesunkener Gaspreise belasteten Nachzahlungen und langfristige Verträge vor allem kleine und mittelständische Unternehmen.
- 🏗️ Branchenspezifische Krisen: Die Bauindustrie und der Einzelhandel verzeichneten 2024 eine überdurchschnittliche Insolvenzquote, was auf gestiegene Materialkosten und gesunkene Kaufkraft zurückzuführen ist.

❓ Warum geraten so viele Betriebe in die Krise?
Die Gründe sind vielfältig, aber drei Faktoren stechen besonders heraus:
- ⚡ Energiekosten und Inflation: Strom, Gas, Materialien – alles wird teurer. Besonders energieintensive Branchen wie die Chemieindustrie oder das Baugewerbe leiden unter Margen, die sich wie Eis in der Sonne auflösen.
- 📑 Bürokratie und politische Unsicherheit: „Runter mit der Bürokratie!“, fordert DIHK-Chefanalyst Volker Treier. Viele Unternehmen verzweifeln an Anträgen, Auflagen und unklaren Regeln – etwa bei der Umstellung auf grüne Technologien.
- 🏛️ Das Ende der Corona-Hilfen: Während der Pandemie hielten staatliche Stützen viele Betriebe über Wasser. Doch jetzt sind diese Hilfen weg – und die angesammelten Schulden kommen zum Vorschein.

📌 Branchen im Fokus: Wer ist besonders betroffen?
Nicht alle Sektoren trifft es gleich hart. Hier eine Übersicht der Problemkinder 2025:
Branche | Hauptprobleme | Insolvenzhäufigkeit (je 10.000 Unternehmen) |
---|---|---|
🚛 Verkehr & Lagerei | Hohe Kraftstoffkosten, Lieferengpässe | 9,0 Fälle |
🏗️ Baugewerbe | Explodierende Materialpreise, stagnierende Nachfrage | 7,5 Fälle |
🍽️ Gastgewerbe | Energiekosten, Konsumzurückhaltung | 6,9 Fälle |
🏥 Gesundheitswesen | Personalknappheit, Finanzierungsdruck | 25 % der Unternehmen in Schieflage |
🛍️ Einzelhandel | Online-Konkurrenz, sinkende Kaufkraft | Steigende Insolvenzen, besonders stationär |
Quelle: Zusammengestellt aus Daten des Statistischen Bundesamtes und DIHK-Analysen

💔 Die menschliche Seite: Kleine Betriebe, große Sorgen
„Fast jedes fünfte Unternehmen kämpft mit Liquiditätsproblemen“. Besonders kleine und mittelständische Betriebe stehen auf der Kippe:
- 💰 Liquiditätsreserven: Oft reichen sie nur für 30 Tage – ein unerwarteter Ausfall, und die Insolvenz ist unausweichlich.
- 🏗️ Beispiel Baugewerbe: Kleinere Firmen scheitern an der Kalkulation von Großprojekten, während Großkonzerne noch puffern können.
🔮 Ausblick auf 2025: Die Insolvenzentwicklung in Deutschland
Das Jahr 2025 steht unter besonderer Beobachtung. Während einige Indikatoren auf eine Entspannung hindeuten, bleiben zahlreiche Unsicherheitsfaktoren bestehen.
📊 Mögliche Szenarien für 2025
✔️ Szenario 1: Stabilisierung der Wirtschaftslage
- 🏦 Zinssenkungen der EZB: Erste Signale deuten auf eine mögliche Lockerung der Geldpolitik ab Mitte 2025 hin (ifo Institut).
- ⚡ Energiepreisstabilität: Derzeit stabilisieren sich die Gas- und Strompreise, was entlastend wirken könnte.
- 🏛️ Staatliche Unterstützung: Programme wie die KfW-Überbrückungshilfen wurden bis 2025 verlängert.
- 📉 Prognose: Bei Eintritt dieser Faktoren könnte die monatliche Insolvenzquote auf rund 9.500 Verfahren sinken.
⚠️ Szenario 2: Fortsetzung der Krise
- 🌍 Geopolitische Spannungen: Eskalierende Handelskonflikte, etwa im Zusammenhang mit EU-Zöllen auf Elektroexporte, könnten die Exportwirtschaft belasten.
- 📉 Arbeitsmarktentwicklung: Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit (aktuell 6,1 %) würde die Binnennachfrage weiter schwächen.
- 🚚 Lieferkettenstörungen: Wie der Hackerangriff auf eine Logistikplattform im Januar 2025 zeigte, bleibt die Anfälligkeit globaler Netzwerke hoch.
- 📈 Prognose: In diesem Fall ist mit monatlich über 11.000 Insolvenzen und Forderungen von mehr als 70 Mrd. EUR zu rechnen.
📊 Hypothetische Monatsprognose für 2025 und die Insolvenzentwicklung in Deutschland
Basierend auf Expertenmeinungen lässt sich folgende Tendenz ableiten:
Monat | Prognostizierte Insolvenzen | Voraussichtliche Forderungen (in Mio. EUR) |
---|---|---|
📅 Q1 2025 | 9.500–9.800 | 3.900–4.300 |
📅 Q2 2025 | 9.800–10.200 | 4.500–5.800 |
📌 Hinweis: Diese Werte sind keine amtlichen Daten, sondern orientieren sich an aktuellen Modellrechnungen.
⚖️ Implikationen für verschiedene Akteure
👥 Für Verbraucher
- 📈 Preisentwicklung: In stark betroffenen Branchen wie der Bau- oder Lebensmittelindustrie sind weitere Preiserhöhungen wahrscheinlich.
- 💼 Arbeitsplatzsicherheit: Insolvenzen gefährden direkt und indirekt Arbeitsplätze – laut Statista waren 2024 über 200.000 Stellen betroffen.
🏢 Für Unternehmen
- 💰 Liquiditätsmanagement: Eine präzise Planung der Finanzströme ist entscheidend. Tools wie der Insolvenzmonitor des Bundesanzeigers helfen, Risikopartner frühzeitig zu identifizieren.
- 🌍 Diversifizierung: Unternehmen in stabileren Sektoren wie erneuerbare Energien oder IT-Dienstleistungen verzeichnen geringere Ausfallraten.
🏛️ Für Politik und Wirtschaftspolitik
- 📢 Förderprogramme: Initiativen wie die KfW-Hilfen müssen zielgenau ausgestaltet werden, um besonders vulnerable Branchen zu unterstützen.
- ⚖️ Regulatorische Anpassungen: Vereinfachte Insolvenzantragsverfahren könnten Unternehmen ermöglichen, schneller Restrukturierungsmaßnahmen einzuleiten.
🔍 4. Fazit: Die Weichen für 2025 sind gestellt
Die Jahre 2023 und 2024 haben gezeigt, wie vulnerabel die deutsche Wirtschaft angesichts globaler Krisen ist. Die Insolvenzzahlen spiegeln nicht nur unternehmerische Schwierigkeiten wider, sondern auch strukturelle Herausforderungen wie hohe Energiekosten und fragile Lieferketten.
Für 2025 bleibt die Lage ambivalent. Während sinkende Zinsen und staatliche Hilfen Entlastung versprechen, stellen geopolitische Risiken und Arbeitsmarktentwicklungen weiterhin Bedrohungen dar. Unternehmen, Verbraucher und Politik sind gleichermaßen gefordert, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.
💡 Die Insolvenzwelle ist greifbar
Sie trifft Lieblingscafés, regionale Handwerker und Familienbetriebe. Doch die Krise birgt auch Chancen: Sie zeigt, wo unser Wirtschaftssystem modernisiert werden muss – sei es durch effizientere Verwaltung, faire Energiepreise oder gezielte Förderung.
🚀 Handlungsempfehlungen für Unternehmer:innen
- ⚠️ Risikomanagement stärken: Frühwarnsysteme nutzen, Liquidität sichern.
- 🤝 Netzwerke aufbauen: Kooperationen können Kosten senken und Ressourcen bündeln.
- 📈 Flexibel bleiben: Trends wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung aktiv angehen.
Wer jetzt umdenkt, hat trotz aller Herausforderungen die Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Bleibt zu hoffen, dass die Politik die Weichen richtig stellt – damit nicht noch mehr Existenzen unter die Räder kommen.
- 📊 Statistisches Bundesamt (Destatis): Monatliche Insolvenzstatistiken
- 📉 ifo Institut: Wirtschaftsprognosen für 2025
- 🏦 Deutsche Bundesbank: Zinspolitik
- 💰 KfW-Förderprogramme
📊 Insolvenzentwicklung Deutschland 2025
Interaktives Dashboard zur aktuellen Insolvenzlage
Bei einer Entspannung der wirtschaftlichen Lage könnte sich die Insolvenzwelle abschwächen.
Bei anhaltenden oder sich verschärfenden Problemen könnte die Insolvenzwelle weiter zunehmen.
BONITÄT DEINER GESCHÄFTSPARTNER PRÜFEN
FAQ
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist 2024 im Vergleich zu 2023 deutlich gestiegen. Während 2023 durchschnittlich 9.200 Insolvenzen pro Monat verzeichnet wurden, waren es 2024 bereits 10.300. Besonders dramatisch ist die Verdopplung der Forderungen, die von 32,4 Mrd. EUR (2023) auf 64,9 Mrd. EUR (2024) gestiegen sind.
Besonders betroffen sind das Baugewerbe, der Einzelhandel, das Gastgewerbe sowie die Logistikbranche. Diese Sektoren leiden unter hohen Energiekosten, gestiegenen Materialpreisen und sinkender Konsumlaune. Auch der Gesundheitssektor steht unter Druck, da viele Einrichtungen mit Finanzierungsproblemen kämpfen.
Drei Hauptfaktoren haben zur Krise beigetragen:
– Hohe Zinsen – Die EZB hat die Leitzinsen hoch gehalten, was Refinanzierungen verteuert hat.
– Folgen der Energiekrise – Trotz sinkender Gaspreise belasten hohe Energiekosten viele Betriebe weiterhin.
– Ende staatlicher Hilfen – Die während der Corona-Krise gewährten Hilfen sind ausgelaufen, wodurch viele Unternehmen ihre finanziellen Probleme nicht mehr überbrücken konnten.
– Optimistisches Szenario: Sinken der Zinssätze, Stabilisierung der Energiepreise und staatliche Fördermaßnahmen könnten zu einer Erholung führen und die Insolvenzzahlen auf rund 9.500 pro Monat senken.
– Pessimistisches Szenario: Geopolitische Unsicherheiten, anhaltend hohe Finanzierungskosten und eine schwache Binnennachfrage könnten die Insolvenzzahlen auf über 11.000 pro Monat steigen lassen.
Unternehmen sollten ihr Liquiditätsmanagement optimieren, frühzeitig auf finanzielle Engpässe reagieren und ihre Geschäftsmodelle anpassen. Dazu gehören:
– Nutzung von Frühwarnsystemen zur finanziellen Überwachung
– Diversifizierung der Einnahmequellen
– Effiziente Kostenkontrolle und Verhandlungen mit Lieferanten
– Zugang zu staatlichen Förderprogrammen wie KfW-Hilfen sichern
Steigende Unternehmensinsolvenzen gefährden zahlreiche Arbeitsplätze. Allein 2024 waren über 200.000 Stellen betroffen. Verbraucher müssen sich zudem auf steigende Preise einstellen, insbesondere in den Bereichen Bau, Einzelhandel und Gastronomie. Langfristig könnte eine Insolvenzwelle auch das Wirtschaftswachstum in Deutschland bremsen.